Flurbereinigung

Gestern konnte ich mich endlich um die Weingärten kümmern. Die sind ja doch ein wenig weiter weg und ich kann noch nicht so lange spazieren – auch wenn der Alte am Liebsten stundenlang herumwandern würde.

Dort angekommen haben wir erstmal ausgiebig die Aussicht auf die Stadt genossen. Die kleine Pause hat richtig gut getan, ihr glaubt ja nicht, was der Alte für einen Schritt drauf hat. Und das läuft der alles nur auf den Hinterpfoten. Schon ein schräger Vogel.

Wie ich da so sitze und durchschnaufe fällt mir auf, dass am Wegesrand ein totales Durcheinander herrscht. Junges Gebüsch, dass wie wild wächst, wie es ihm gefällt – das musste ich dringend in Ordnung bringen. Überhaupt: viel zu viel Gebüsch. Versperrt ja die ganze schöne Aussicht.

Nach einer kurzen Flurbereinigung war das Gröbste erledigt und wir konnten endlich weitergehen.

Frohe Ostern!

PPP

Jetzt geht’s Schlag auf Schlag, die nächste Bewährungsprobe folgte: Die sogenannte Puppy Pub Probe, also wie ich mich im Wirtshaus schlage.

Tja, die geneigte Leserschaft ahnt sicher, worauf die Alten hinauswollen. Es ist ja nicht so, dass Hündinnen dafür bekannt sind „Wirtshaus! Wirtshaus!“ zu winseln. Es könnte also durchaus ein wenig Egoismus mitschwingen. Aber gut, was macht man nicht alles für ein harmonisches Zusammenleben.

Und ich gebe es auch zu: Anfangs hab ich mich leicht gefürchtet. Weiß man ja nicht: Ist es ein Chinese? Komm ich da wieder raus? In der Hundezone hört man ja die wildesten Geschichten.

Mir wurde jedoch schnell klar: Alles nur Gerüchte, wahr sind nur die Gerüche. Und leider spielte ich nur eine kaum beachtete Nebenrolle. Immerhin: Es gab eine Schüssel Wasser aufs Haus. Nachdem ich aber gesehen hab, welche Spezereien die Alten kredenzt bekamen, hab ich die wortlos zurückgehen lassen. Dem Star würden sie ein Wasser geben. Pah!

Aus Protest hab ich mich hingelegt und bis zum Schluss geschlafen! Nicht mit mir, Freunde. Nicht mit mir.

Ich verstehe Bahnhof

Liebe Leute, heute ging’s ordentlich zur Sache. Der Alte hat mich geschnappt und ins Auto gepackt. Ja ja, ich kann schon Autofahren. Und das ohne Führerschein. Ich setz mich einfach hinten rein, hau mich aufs Klappohr und wenn ich aufwache sind wir da. Funktioniert tadellos, aber das ist dem Alten ja nicht genug.

Der Streber will, dass ich die Welt kennen lerne. Und er meint, der Praterstern wäre die Welt. Gut, lassen wir ihn in dem Glauben.

Jedenfalls war zuerst Liftfahren angesagt. Das war spannend. Der viele Auto-Verkehr am Fußweg dorthin hat mir übrigens gar nichts ausgemacht. Und dann kam das eigentlich Interessante: Der Zug. Also, die Züge. Sogar eine Westbahn war dabei, da sind Leute ausgestiegen, die haben ganz komisch geredet. Als Burgenländerin bin ich ja Einiges gewohnt, aber Westen scheint auch nicht ohne zu sein. Aber halt: Ich Schweife nicht ab, ich bin ja nicht kupiert.

Wo war ich? Ah ja, die Züge haben mir auch nichts ausgemacht. Vermutlich liegt’s am vielen Straßenbahn-Training. Sind ja auch nur Züge. Die vielen Leute im Bahnhof selbst waren mir noch etwas suspekt, die wollten alle nicht mit mir spielen. Komisch.

Das Einzige, was mich richtig gestört hat, war dieser doofe Maulkorb. Das braucht ja auch keine Hündin. Damit kann man sich doch überhaupt nicht auf die schöne Aussicht konzentrieren.

Weltfrauentag

Nachtrag
Mein Beitrag zum #Weltfrauentag : Am 8. März habe ich eigenschnäuzig dieses alte sexistische Comic-Machwerk aus den 70ern angeknabbert. Nur das beherzte Eingreifen des chauvinistischen Herrchens hat verhindert, dass ich mein Werk der Befreiung vollenden konnte. Schade.

Zweiter Bildungsweg

Stellt euch vor: Ich muss schon in die Schule. Welpenkurs nennen die das. Obwohl es eigentlich Junghundebesitzerinnenkurs heißen müsste. Offen gestanden muss ich relativ wenig lernen, die neuen Alten dafür aber umso mehr.

Der Kurs bei Martin Rütter DOGS Wien war echt nicht schlecht, die ganzen Alten haben schön geschaut, worauf sie alles besser achten sollten. Zum Glück sagt denen jemand, was sie alles falsch machen.

Jetzt haben sie eine Hausübung bis nächste Woche bekommen. Und ich muss deren Fortschritte laufend beobachten. Bis jetzt kann ich sagen: Timing und Wording sind noch stark verbesserungswürdig.

Aber ich bin gnädig und mach trotzdem mit – sonst sind sie am Ende schnell frustriert und das hilft auch niemandem. Und die Kondition der Alten ist ja auch nicht mehr so gut. Ich simulier dann immer Pausenbedarf, damit sie das Gelernte reflektieren können.

Das Gute daran: Währenddessen kann ich hervorragend entspannen.

Gut angekommen.

Hallo Leute!

Ihr werdet euch sicher fragen, warum’s so ruhig ist: Ich bin bei den neuen Alten eingezogen. Keine Angst, es ist alles in Ordnung. Das Zuhause scheint ganz ok zu sein, die Alten sind noch ein wenig streng, aber die erzieh ich mir auch noch.

Eine Sache kommt mir allerdings etwas seltsam vor: Geschäftsabschlüsse scheinen nur im Freien möglich. Seltsame Kultur, daran muss ich mich erst gewöhnen. Aber ich zeige mich mal kooperativ, das Kommando kann ich ja später immer noch übernehmen.

Noch eine private Nachricht an Fee:
Liebe Mami,
liebe Grüße aus Wien, es geht mir gut, das Wetter ist schön, es gib viel zu sehen und das Essen schmeckt fast so gut wie zuhause. Als Nachspeise gab’s sogar Pferde-Lunge. War ganz hell, dürfte also ein Nichtrauchergaul gewesen sein. Apropos: Abstimmen nicht vergessen! Und für uns Frauen auch gleich.
Pfote!
Deine Ippi.

Die neuen Alten

Ich sag’s euch, heute ging’s wieder rund. Besuch war da, ich hab die schon mal gesehen. Die waren total fokussiert auf mich. Entweder ein Fetisch (ich muss mal Gelb fragen, der kennt sich mit sowas aus) oder es waren wirklich mein zukünftiges Frauchen und das neue Herrchen.

Sie waren eh ganz nett, aber unter uns, sie waren schon sehr aufgeregt. Fast ein wenig nervös. Aber ich krieg die zwei schon noch in den Griff. Ich hoffe, die Conny und ihre Mädels können mir dabei helfen.

Auf jeden Fall lässt sich am Schoß des neuen Frauchens hervorragend mützeln. Ich glaaauuuub *gäähn*, wir könnten uns gut vertragen.