Ich verstehe Bahnhof

Liebe Leute, heute ging’s ordentlich zur Sache. Der Alte hat mich geschnappt und ins Auto gepackt. Ja ja, ich kann schon Autofahren. Und das ohne Führerschein. Ich setz mich einfach hinten rein, hau mich aufs Klappohr und wenn ich aufwache sind wir da. Funktioniert tadellos, aber das ist dem Alten ja nicht genug.

Der Streber will, dass ich die Welt kennen lerne. Und er meint, der Praterstern wäre die Welt. Gut, lassen wir ihn in dem Glauben.

Jedenfalls war zuerst Liftfahren angesagt. Das war spannend. Der viele Auto-Verkehr am Fußweg dorthin hat mir übrigens gar nichts ausgemacht. Und dann kam das eigentlich Interessante: Der Zug. Also, die Züge. Sogar eine Westbahn war dabei, da sind Leute ausgestiegen, die haben ganz komisch geredet. Als Burgenländerin bin ich ja Einiges gewohnt, aber Westen scheint auch nicht ohne zu sein. Aber halt: Ich Schweife nicht ab, ich bin ja nicht kupiert.

Wo war ich? Ah ja, die Züge haben mir auch nichts ausgemacht. Vermutlich liegt’s am vielen Straßenbahn-Training. Sind ja auch nur Züge. Die vielen Leute im Bahnhof selbst waren mir noch etwas suspekt, die wollten alle nicht mit mir spielen. Komisch.

Das Einzige, was mich richtig gestört hat, war dieser doofe Maulkorb. Das braucht ja auch keine Hündin. Damit kann man sich doch überhaupt nicht auf die schöne Aussicht konzentrieren.

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